
Wo endet Konservativismus – und wo beginnt Rechtsextremismus? In einer Zeit, in der sich politische Lager verschieben und Grenzen verschwimmen, wird diese Frage drängender, auch in den kirchlichen Debatten. Nationalistische Narrative, wachsender Antisemitismus und radikale Krisendeutungen fordern nicht nur Politik und Gesellschaft heraus, sondern auch die Kirchen. Sie stehen vor der Aufgabe, theologisch, gesellschaftlich und politisch Orientierung zu geben.
Die Jahrestagung der BAG K+R 2025 beschäftigt sich mit der Frage danach, wo die Grenzen des demokratischen Konservatismus liegen. Denn: Apokalyptische Krisennarrative dienen immer häufiger als ideologisches Bindeglied zwischen konservativen und rechtsextremen Strömungen – sie schaffen emotionale Bindung, sie legitimieren radikale Positionen als vermeintliche Rettung und sie verschieben die gesellschaftliche Mitte schrittweise nach rechts. Außerdem nehmen wir den Rechtsruck auf internationaler Ebene und seine Folgen für demokratische Gesellschaften in den Blick. Religiöse Rechte agieren weltweit gezielt politisch – organisiert, ideologisch aufgeladen und bereit, demokratische Strukturen zu untergraben, wie beim „Sturm aufs Kapitol“ in den USA. Impulsgeber*innen zu diesen Fragen sind unter anderem die Journalistin Annika Brockschmidt und Dr. Felix Schilk (Universität Tübingen).
In Workshops geht es um Radikalisierung durch Social Media, türkischen Rechtsextremismus, Antifeminismus, Antisemitismus in Deutschland nach dem 7. Oktober oder den neuen jugendlichen Neonazismus.