Interview mit Heike Radvan, Professorin für Soziale Arbeit.
Kontext:
Rechtsextremismus ist nicht nur eine Herausforderung für die Gesellschaft, sondern auch für die Profession der Sozialen Arbeit. Es gilt, sowohl Ausdrucksformen des Rechtsextremismus wahrzunehmen als auch eine Haltung zu entwickeln, die beim Umgang mit Rechtsextremismus Orientierung bietet. Dafür braucht die Soziale Arbeit ein erhebliches Maß an Selbstreflexion. Auch die eigene Ideengeschichte sollte sie betrachten. So argumentiert die Expertin Heike Radvan im Interview.
Zur Person Prof. Dr. phil. Heike Radvan:
Die Erziehungswissenschaftlerin Prof. Dr. phil. Heike Radvan ist Professorin für Soziale Arbeit an der Brandenburgischen Technischen Universität in Cottbus. Zuvor arbeitete sie rund 15 Jahre lang für die Amadeu Antonio Stiftung, baute hier u.a. die Fachstelle Gender und Rechtsextremismus auf und war mitverantwortlich für die Ausstellungen „Das hat's bei uns nicht gegeben!“ Antisemitismus in der DDR (2007) und “Germany after 1945: A society confronts antisemitism, racism and neo-nazism” (2012). Seit vielen Jahren engagiert sie sich gegen Rassismus, Antisemitismus und andere Formen gruppenbezogener Menschenfeindlichkeit und setzt sich für die Rechte von Frauen und der queeren Community ein. Für ihr Engagement in Wissenschaft und Zivilgesellschaft wurde sie so 2020 Jahr mit dem Alice-Salomon-Award ausgezeichnet.
Das Grundlageninterview wurde 2021 im Rahmen der Strategieentwicklung der Diakonie Deutschland geführt. Interviewer*innen waren Ingo Grastorf, Leiter des Zentrums Engagement, Demokratie und Zivilgesellschaft (EDZ) der Diakonie Deutschland sowie Christina Wüstefeld, Bildungsreferentin im EDZ.