Dies ist ein Weiterbildungsprogramm in Demokratiebildung. Die Beschreibungen von Modulen sowie Hintergrundtexten und Methodenanleitungen liegen in Form dieser pädagogischen Handreichung vor. Lesen Sie sich ein, holen Sie sich Anregungen.
Ausgrenzung und gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit sind keine Randphänomene, sondern in allen Teilen der Gesellschaft vorhanden. Sie beziehen sich neben Menschen mit Migrationsgeschichte beispielsweise auch auf von Armut oder Wohnungslosigkeit Betroffene, Menschen mit Behinderung, Langzeitarbeitslose sowie queere (lesbische, schwule, trans* und intergeschlechtliche) Menschen. Extrem rechte vermeindliche Wahrheiten werden verbreitet. Die in unterschiedlicher Weise auf gesellschaftliche Solidarität angewiesenen Menschen werden gegeneinander auszuspielen. Viele Menschen sind tatsächlich strukturell von Teilhabe und Entscheidungsprozessen ausgeschlossen oder benachteiligt. Gleichzeitig wird unsere Gesellschaft immer vielfältiger. Das birgt viel positives Potenzial. Damit dies im Miteinander voll zur Entfaltung kommen kann, müssen Diskriminierungsstrukturen und Partizipationshindernisse erkannt und beseitigt werden.
Die jahrelangen Entwicklungen spüren auch Diakonie und Kirche:
Mitarbeitende und Leitungskräfte sind in ihrer Arbeit immer häufiger mit rassistischen Äußerungen und anderen Phänomenen gruppenbezogener Menschenfeindlichkeit konfrontiert oder werden aufgrund ihres Engagements für eine vielfältige Gesellschaft angefeindet. Gleichzeitig sind unsere kirchlich-diakonischen Strukturen und Angebote nicht immer so offen und inklusiv, wie sie eigentlich sein müssten, wenn wir unser Leitbild ernst nehmen, dass alle Menschen gleich an Würde und Rechten sind. Daher hat die Diakonie Deutschland im Rahmen des abgeschlossenen Projektes »Vielfalt gestalten – Ausgrenzung widerstehen« in Zusammenarbeit mit der Bundesakademie für Kirche und Diakonie Fort- und Weiterbildungen für Mitarbeitende aller Fachrichtungen entwickelt. Deutschlandweit wurden arbeitsfeldübergreifend Multiplikator*innen qualifiziert, damit sie selbstbewusst gegen Ausgrenzung und für eine demokratische und vielfältige Gesellschaft eintreten können. In In-House-Schulungen wurden Leitungskräfte gestärkt im strategischen Umgang mit Rechtspopulismus und Ideologien der Ungleichwertigkeit. Denn die Diakonie will eine Gesellschaft, in der alle Menschen Platz haben, sich gehört und akzeptiert fühlen und jede*r mit Würde behandelt wird.