Seit 2007 versucht sich das Künstler-Ehepaar Lohmeyer gegen die rechtsextreme Landnahme einer Naziclique mit einem Musikfestival zu wehren.Was mal mit ein paar hundert Besucher:innen begann zieht inzwischen soviele Menschen in das kleine Dorf bei Wismar, dass nur ca. 10% der Kartenwünsche erfüllt werden können.
Dass das Festival nicht nur Freunde hat, bekamen Birgit und Horst Lohmeyer, die in Jamel das Forsthaus bewohnen schnell zu spüren. Nicht nur die benachbarten Dorfnazis attaktieren das Paar und ihre Besucher:innen. Auch die Gemeinde und inzwischen auch der Landrat versuchen, das Festival zu kriminalisieren und mit immensen Gebühren und Auflagen zu verhindern. Von daher war es in diesem Jahr für "Kirche stärkt Demokratie" eine Frage der Solidarität, auf dem Festival präsent zu sein. Gemeinsam mit der Landesinitiative "WIR-Erfolg braucht Vielfalt!" bespielten wir einen der vielen Stände. Viele Besucher:innen zeigten sich überrascht und waren erfreut, dass Kirche hier präsent war.
In einem Workshop am zweiten Tag, der durch eine Unwetterwarnung kurz unterbrochen wurde, präsentierte das "Kirche stärkt Demokratie"-Team die Kommunikationsmethode "Council", bei der es ums Zuhören und Reden von Herzen geht. Das Musik auch zu Herzen gehen kann, zeigten die vielen engagierten Künstler:innen, die die 3.500 "Versammlungsteilnehmer:innen" in richtige Festivalstimmung versetzten. Dabei wurden auch unbekannten lokalen Bands Gelegenheit geboten, sich einem tanz-und mitsingfreudigem Publikum zu präsentieren.