"Dieses Jahr wollen wir uns mit den Werten befassen, die die tragend für eine demokratische Gesellschaft sind."
Jeden Tag setzen sich unsere Demokratieberater:innen für Demokratie und Beteiligung ein. Doch wie sieht diese Arbeit konkret aus? Und was motiviert diese Menschen, sich seit Jahren mutig und ausdauernd gesellschaftlich zu engagieren? Mit dieser neuen Beitragsreihe möchten wir einen Einblick in die Arbeit der Demokratieberater:innen geben, inspirieren und Mut machen.
Katrin Köhler ist bereits seit über 6 Jahren als ausgebildete Demokratieberaterin aktiv im Bündnis und engagiert vor Ort als Kirchkreissozialarbeiterin im Altenburger Land. Neben mobiler Beratung umfasst ihre tägliche Arbeit auch das Engagement auf politischer und kirchlich-kommunaler Ebene.
Welche Situation ist für dich in deiner Arbeit als Demokratieberaterin besonders einprägsam gewesen?
Also mir macht die Zusammenarbeit in unserer Arbeitsgruppe „Demokratie und Menschenrechte“ richtig Spaß. Meistens machen wir über ein Jahr hinweg ein Projekt, von der Entwicklung zur Umsetzung. Wir stellen gemeinsam etwas auf die Beine.
Vorletztes Jahr hatten wir ein Bildungsprojekt zu Anne Frank, bei dem wir Jugendliche zu Peerguides für eine Ausstellung ausgebildet haben. Und letztes Jahr hatten wir anlässlich der „75 Jahre-Erklärung der allgemeinen Menschenrechte“ eine Outdoor-Ausstellung in drei Kleinstädten hier im Landkreis mit Begleitveranstaltungen. Dieses Jahr wollten wir darauf aufbauen und uns besonders mit den Werten befassen, die für uns wichtig sind. Mit den Werten, die tragend für eine demokratische Gesellschaft sind.
Dafür nutzen wir den Demokratiewerte-Turm und wollen den auch nachbauen. Wir finden, dass das eine ganz gelungene Methode ist, um Dinge darzustellen und ins Gespräch zu kommen. Auch weil es eben nicht so politisch ist. Du kannst da mit jedem ins Gespräch kommen.
Wir werden damit zu verschiedenen Gelegenheiten mit den Menschen spielen und uns über diese Werte austauschen.
Ich hatte den Turm jetzt bei einem Stadtteilfest in Benutzung. Da haben überwiegend Kinder gespielt. Es war ganz interessant zu sehen, wie die so auf die Begriffe reagiert haben. Zum Beispiel hat ein Grundschulkind das Wort Güte überhaupt nicht verstanden. Hat es noch nie gehört. Und wir haben uns darüber unterhalten. Und ein Kind hat die ganze Zeit nur gespielt und ich hatte überhaupt nicht den Eindruck, dass es die Begriffe liest. Und dann zieht es den Stein raus, auf dem Frieden steht. Und als das Kind dieses Wort gelesen hat, hat es so richtig durchgeatmet. Wir haben gar nicht darüber gesprochen. Ich habe aber gemerkt, dass da eine Emotion war.