Heute zum Tag der Demokratie möchten wir diese Plattform nutzen um als Projekt noch einmal zu verdeutlichen worum es uns in unserer täglichen Arbeit und dem Projekt geht:

Ein gutes Leben für alle und eine gerechte Gesellschaft – das sind die Werte, die uns antreiben. Im Projekt „Demokratie gewinnt! – In Sachsen-Anhalt und in Thüringen!“ engagiert sich nicht nur ein Projektteam der Diakonie Mitteldeutschland, sondern auch ein Bündnis aus über 100 Demokratieberater:innen aus allen Fachbereichen und nahezu allen Regionen von Erfurt und Halle bis nach Salzwedel und Greiz.

Demokratiearbeit ist für uns mehr als ein Job – es ist eine Herzensangelegenheit. Wir sind überzeugt, dass eine starke Demokratie die Grundlage für eine gerechte und solidarische Gesellschaft ist. Gemeinsam wollen wir Menschen in Diakonie und Kirche für eine Gesellschaft begeistern, in der alle Menschen teilhaben können. Deshalb engagieren wir uns mit Leidenschaft und Überzeugung, um Menschen zu motivieren, sich einzubringen und ihre Stimme zu erheben. Wir möchten jene stärken und miteinander vernetzen, die sich bereits für diese Vision einsetzen.

Demokratie ist mehr als ein politisches System. Eine Demokratieberaterin beschreibt Demokratie als Teilnahme, Gestaltung und Verantwortung. „Ich möchte mit meinem Gegenüber schauen, wie er am gesellschaftlichen Leben teilnehmen und seine Gaben einbringen kann. Wenn es Barrieren gibt, versuche ich Veränderung anzustoßen und Freiräume zu gestalten. Dazu gehört Geduld, Energie, ein bisschen Kampf und manchmal Enttäuschung. Es ist mein Anliegen, Menschen, die benachteiligt sind, zu stärken.“ (Demokratieberaterin, Kirchenkreissozialarbeit)

Demokratie erfordert, dass wir uns immer wieder mit der Gesellschaft auseinandersetzen, miteinander streiten und uns einbringen. Aktuell wird die Demokratie jedoch mehr denn je in Frage gestellt und muss sich behaupten. Nicht alle Menschen betrachten Andere als gleichwertig. Die Konsequenzen dieser Ansichten sind groß: Sie führen zu Diskriminierung, Herabwertung und Ausgrenzung von Menschen.

Konkret beschreibt eine Demokratieberaterin folgende Sorgen: „Die Frage, was passiert, wenn bestimmte Parteien, wie die AfD, gewählt werden, macht mir Angst. Dann könnte nicht nur meinen Klient:innen die Existenzgrundlage entzogen werden, sondern auch mir, weil es mein Arbeitsbereich ist. Was passiert, wenn Inklusion nicht mehr das sein soll, was es jetzt ist. Nicht mehr das, wofür viele seit dem zweiten Weltkrieg und ich seit 24 Jahren kämpfe.“ (Demokratieberaterin, Wohnheim für Menschen mit Autismus)

Mit Blick auf diese ganz konkreten Sorgen geht es darum Ausgrenzung zu widersprechen und füreinander da zu sein. In diesen herausfordernden Zeiten ist es wichtig, dass wir uns nicht zurückziehen, sondern aktiv an der Gestaltung unserer Zukunft mitwirken. Jede Wahl ist eine Chance, ein Zeichen für die Demokratie zu setzen und unsere Gesellschaft mitzugestalten.

Wir können uns für demokratische Werte wie Respekt, Vielfalt und Toleranz einsetzen. Wir können gemeinsam daran arbeiten, dass alle mitsprechen und teilhaben können. Solidarität ist der Schlüssel - für die Errungenschaften einer Demokratie und gegen Ausgrenzung!

„Es geht darum, miteinander im Gespräch zu bleiben trotz unterschiedlicher Haltungen. Ich lebe mit Menschen zusammen, die durch Rassismus bedroht und ausgegrenzt werden. Es ist nicht einfach, damit umzugehen. Klar Grenzen zu setzen und trotzdem offen zu bleiben. Das ist ein tägliches Ringen ohne leichte Antwort. An meiner Pinnwand steht ein Spruch: „Es geht kein Mensch über die Erde, den Gott nicht liebt“. Das versuche ich mir immer wieder klarzumachen, wenn ich mich über das Verhalten anderer ärgere und ich an meine persönlichen Grenzen komme. Vor Gott ist jeder Mensch wertvoll.“ (Demokratieberaterin, Kirchenkreissozialarbeit)